Zeit und Ort: 28.01.2025 um 18:30, Lesesaal IGdJ
Anmeldung erforderlich: kontakt@igdj-hh.de
Seit den 1960er Jahren gründeten Eingewanderte aus Europa, die dreißig Jahre zuvor vor den Nationalsozialisten flüchten konnten, in Israel sogenannte Ehemaligen-Vereine. Sie dienten dem Bewahren von Erinnerungen an zerstörte Lebenswelten ebenso wie der Pflege von Traditionen und Sprache. In dieser Form schlossen sich auch ehemalige Hamburger zusammen, die aber –und das war besonders- bis 1992 in zwei Vereinen mit Sitz in Tel Aviv und Jerusalem organisiert waren. Der Vortrag stellt sie vor, beleuchtet ihre Tätigkeiten und ihre Funktion als Erinnerungs- und Begegnungsräume in Israel. Darüber hinaus wird auch ein Blick nach Hamburg geworfen, wo sich die Vereine in erinnerungskulturellen Debatten zu Wort meldeten und meist gehört wurden.
Jana Matthies, M. A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden im Projekt „Blind Spot – Die Erinnerung an den Holocaust in der Ukraine in der deutsch-jüdischen Erinnerungskultur“. Daneben arbeitet sie seit ihrer Masterarbeit zu ehemaligen Hamburgerinnen und Hamburgern in Israel.
Deutsche Juden und/in (Eretz) Israel
In der Geschichte des 20. Jahrhunderts hat der zionistische Jischuv in Palästina bzw. der Staat Israel zu unterschiedlichen Zeiten für Jüdinnen und Juden aus Deutschland unterschiedliche Bedeutungen gehabt: (Eretz) Israel war Ideal, Sehnsuchtsort, Fluchtpunkt, Rettungsanker, Heimat, aber mitunter auch Gegenstand der kritischen Reflexion und Ablehnung oder Ort massiver Fremdheitserfahrung. Drei Referentinnen und drei Referenten, die am IGdJ beschäftigt sind, waren oder sich diesem eng verbunden fühlen, nähern sich mit jeweils eigenen Perspektiven verschiedenen Aspekten dieser ambivalenten und vielschichtigen Beziehungsgeschichte.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die Veranstaltungen stören oder in der Vergangenheit Veranstaltungen gestört haben, von der Veranstaltung auszuschließen oder den Zutritt zu verwehren.
Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ)
Beim Schlump 83
20144 Hamburg
Foto: Israel National Library/Boris Carmi