02.01.2025

Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte würdigt Studie zum Haus Rothenbaumchaussee 38

Hendrik Althoff M.A., Assoziierter Wissenschaftler am IGdJ, wurde am 16. Dezember 2024 in Wien mit dem Alma Rosé-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgeschichte ausgezeichnet. Der Preis, der nach der in Auschwitz ermordeten Wiener Geigerin Alma Rosé benannt ist, würdigt Abschlussarbeiten, die sich mit der Geschichte von Enteignungen im Nationalsozialismus und der Aufarbeitung des Vermögensentzugs in der Nachkriegszeit befassen. 

In seiner prämierten Masterarbeit „Rothenbaumchaussee 38. Die Biographie eines Hauses zwischen Raub und Restitution“ hat Hendrik Althoff die Geschichte einer Stadtvilla untersucht, die der Hamburger Jüdischen Gemeinde seit 1916 als Verwaltungsgebäude diente. Nach 1938 musste das Haus zwangsweise an die Gestapo verkauft werden, die es von 1941 bis 1945 nutzte und von hier aus auch die Deportationen von über 7.500 Jüdinnen und Juden organisierte. Die 1945 neu gegründete Jüdische Gemeinde in Hamburg stritt bis 1960 für eine Rückgabe des Grundstücks. Eine ausführliche Darstellung dieser Geschichte bietet ein neuen Beitrag des Vienna Research Blog on the Global History of Refugees, der anlässlich der Preisverleihung veröffentlicht wurde.

Die Forschungen zum Umgang mit dem Grundvermögen der jüdischen Gemeinde in Hamburg führt Hendrik Althoff seit 2023 im DFG-geförderten Projekt „Überlebende Orte? Das Grundeigentum jüdischer Gemeinden zwischen Raub und Restitution“ angeleitet von Prof. Dr. Birthe Kundrus und Dr. Kim Wünschmann an der Universität Hamburg fort.

Foto: privat